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Nach Westnordwest geht der Blick auf eine Böenwalze (arcus), die
den Standort des Beobachters bereits überquert hat.
Sie stellt die vordere Begrenzung von Kaltluft dar, die in einer Gewitterwolke
aus großer Höhe herabstürzt und sich dann am Boden horizontal
ausbreitet, überwiegend in Zugrichtung des Gewitters.
Im Bild befindet sich das Gewitter noch im Osten (Rücken).
Fetzenartig hängen etliche "pannus"-Formen von der Wolkenunterseite herab.
Vielfach erscheint eine Böenwalze (wie in etlichen anderen Bildern des
Wolkenatlasses) als kompakte, zusammenhägende, längliche
und manchmal gebogene Wolkenform, die einen unheilvollen Eindruck vermittelt.
Mit ihrer Passage sind immer Windböen verbunden, oft stürmisch
oder sogar orkanartig. Das eigentliche Gewitter kann dabei durchaus noch einige
Kilometer entfernt sein. Hat das Gewitter dann den Beobachter erreicht und
setzt der Niederschlag ein, läßt der heftigste Wind meist auch
schon wieder nach.
Während Norddeutschland in trockener Luft sonniges Wetter und Temperaturen
bis 31 Grad genoß, wurde in den Süden feuchte und warme Luft
aus Südosteuropa transportiert. Unter dem Einfluß eines Höhentiefs
über dem Alpenraum kam es verbreitet zu Niederschlag und vielerorts
auch zu Gewittern. Die größte Niederschlagsspende empfing dabei
Ulm mit 42 l/m². Richtung Saarland blieb es weitgehend trocken.
© Copyright: Bernhard Mühr
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