Wolkenatlas-Übersicht Bild: bwo13303    Galerie 1    <<    >>

Kategorie:
Optische Erscheinungen


 

Nebensonne; Cirrus uncinus, Cirrus fibratus, Altostratus, Cumulus fractus
(Ci unc, Ci fib, As, Cu fra)
Ort: Karlsruhe (Baden-Württemberg, Deutschland)   Klima
Datum: 20.8.1999, 20:15 MESZ, Blick WNW     © Copyright: Bernhard Mühr
Die hellen bis weißlich erscheinenden dünnen Wolken sind Schleierwolken (Cirrus). Sie bestehen aus Eiskristallen und liegen hoch in der Atmosphäre (~8 km). Zwei Arten lassen sich beim Cirrus unterscheiden: Zum einen der Cirrus fibratus, dessen einzelne streifenartigen dünnen Wolkenelemente sich locker über den Himmel verteilen und zum anderen der Cirrus uncinus, bei denen einige der Wolkenelemente an den Enden hakenförmig auslaufen, zB in der Bildmitte. Am Horizont breiten sich mittelhohe Schichtwolken (Altostratus) aus. Sie bilden eine größere zusammenhängende aber recht strukturlose Fläche, die es der Sonne gestattet, noch matt hindurchzuscheinen. Die dunklen Wolkenfetzen in der linken Bildhälfte nennt man Cumulus fractus. Plattenförmige Eiskristalle geben Anlaß zu verschiedenen Halo-Phänomenen, von denen zwei auf dem Bild zu erkennen sind: Die Nebensonne (Parhelia) und wohl häufigste und strahlendste aller Halokomponenten. Sie befindet sich auf gleicher Höhe wie die Sonne, aus Symmetriegründen auf beiden Seiten, und fällt mit dem 22°-Halo zusammen, wenn die Sonne sich wie hier dem Horizont nähert. Mit zunehmender Sonnenhöhe entfernt sie sich von ihr. Zum zweiten erkennt man über der Sonne die Vertikale Säule. Hochdruckeinfluß herrschte im Südwesten des Landes. In seinem Bereich verhinderte großräumiges Absinken die Bildung von Quellwolken oder Schauern. Stattdessen konnte in Karlsruhe an diesem Tag die Sonne über 12 Stunden lang scheinen und die vom Ursprung her kühle Luft auf 25.6°C erwärmen, was einen Sommertag bedeutete.
© Copyright: Bernhard Mühr