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Niederschlag hängt in der Luft.
Er präsentiert sich hier in Gestalt der grauen,
wirr herabhängenden Streifen (virga).
In der trockenden Luft verdunsten die Niederschlagpartikel rasch,
den Boden erreichen sie nicht. Die Schnee-und Eiskristalle entstammen
Altocumulus floccus-Wolken, flockig am Himmel verteilter
und nicht zusammenhängender Wolken des mittelhohen Stockwerks.
Diese haben sich aber bereits durch die ständig ausfallenden
Niederschlagsteilchen aufgelöst und nur die Fallstreifen künden
noch von ihrer einstigen Existenz.
Mit einer Geschwindigkeit von etwa 1 m/s fallen die Kristalle
Richtung Erdoberfläche, werden dabei kleiner und langsamer,
und verdunsten schließlich ganz. Bis dahin haben sie vielleicht
1000 oder 2000 Meter zurückgelegt. In diesem tieferen Niveau
kann die Sonne sie nicht mehr beleuchten. In den Genuß letzter
Sonnenstrahlen kommen aber noch höherliegende Altocumulus Wolken,
die sich in Gestalt langgestreckter Rollen quer durchs Bild ziehen.
Rechts im Hintergrund macht sich Schichtbewölkung breit,
die keine besonderen Strukturen aufweist.
Auch sie liegt im mittelhohen Niveau (Altostratus) und scheint den
Himmel komplett abzudecken (opacus).
Mitteleuropa lag im Bereich kühler, subpolarer Meeresluft,
und selbst über 13 Stunden Sonnenschein vermochten nicht,
die Luft auf mehr als 24 Grad (Karlsruhe) zu erwärmen.
Dafür blieb es trocken und die Sichtweiten waren exzellent.
© Copyright: Bernhard Mühr
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