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Von den Cirruswolken, die sich in etwa der gleichen Höhe wie
der Betrachter befinden, laufen hakenförmige und streifenartige
Strukturen nach links und leicht nach unten.
Es sind ausfallende Niederschlagspartikel, Eiskristalle, die auf dem weiten
Weg nach unten verdunsten und nur wenige 100 Meter an Höhe
verlieren. Dafür ziehen sich diese schleppenartigen Gebilde
oftmals beträchtlich in die Länge (uncinus).
Die mit anfangs vielleicht 1 m/s Geschwindigkeit herabfallenden Teilchen
bleiben gegenüber ihrer Mutterwolke allmählich zurück,
wenn sie in tiefere Schichten geraten, wo die horizontale Windgeschwindigkeit
geringer ist als weiter oben.
Die Teilchen verdunsten, werden dabei kleiner und ihre Fallgeschwindigkeit
nimmt ab. So erscheinen die Schleppen vom Erdboden aus meist hakenartig
und horizontal. Gelegentlich ist von den Mutterwolken nichts mehr
zu sehen, und nur die Fallstreifen hängen noch am Himmel.
Im mittleren Bildbereich verteilen sich locker ein paar Quellwolken
(Cumulus) in ihrem ersten Entwicklungsstadium (humilis).
Als bereits mittelgroß (mediocris) bezeichnet werden kann der
Cumulus am unteren Bildrand. Er weist zudem an seiner Oberseite
eine flache, dünne, schleierartige Haube (pileus) auf.
Diese entsteht, wenn oberhalb des emporwachsenden Cumulus die
Luft als Ganzes gleichmäßig gehoben wird, dabei kondensiert
und die Kappe hervorbringt. Deren Lebensdauer ist gewöhnlich kurz,
wird sie doch bald vom weiter in die Höhe wachsenden Cumulus
absorbiert. Die Karten für das 500 hPa-Niveau zeigen zwei
Druckgebilde: Ein Hoch über Südkandinavien
und Osteuropa und südlich davon einen langgestreckten Tiefdruckkomplex.
Für das nördliche und westliche Frankreich resultierte
daraus eine östliche Höhenströmung in rund 5.5 km Höhe,
aber auch in größeren Höhen muß offensichtlich
ein strammer Ostwind (im Bild von links) geweht haben.
© Copyright: Bernhard Mühr
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