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Wie an einer Perlenschnur aufgereiht laufen kleine Quellwölkchen
von links nach rechts durchs Bild.
Sie dürften sich in vielleicht 4000 - 6000 Meter Höhe befinden
und damit dem mittelhohen Wolkenstockwerk angehören.
Ihre klar abgegrenzte Struktur, ihre Quellform und keinerlei
flächenhafte Ausdehnung kennzeichnet sie als Altocumulus.
Die Wolken weisen an ihrer Oberseite vielfach kleine aber ausgeprägte
Quellungen auf, die aufgrund ihres türmchen- oder zinnenartigen
Erscheinungsbildes als castellanus bezeichnet werden.
Lassen sich castellanus-Formen beobachten, kann man daraus fast immer
auf eine Labilität der Schichtung zumindest in der Höhe
schließen.
Denn für ein Höhenwachstum einer Quellwolke bedarf es
erheblicher Auftriebsenergie.
Ein aufsteigendes Luftpaket enthält Feuchtigkeit in Form
von Wasserdampf.
Bei Erreichen des Kondensationsniveaus wird die beim
Verdampfen benötigte Energie als Kondensationswärme wieder
frei und dem Luftpaket zugeführt.
Dieses steigt weiter auf und kühlt sich weiter ab.
Je rascher nun die Temperaturabnahme der Umgebungsluft,
desto wirksamer der Auftrieb des Luftpakets.
Es kann in größere Höhen vordringen.
Diese Labilität der Schichtung der Umgebungsluft wird meist
hervorgerufen durch Kaltluftadvektion,
den Herantransport kalter Luft in der Höhe.
Im Bild lösen sich einzelne Aufsätze von ihrer Basis ab
(zB im linken Bilddrittel). Die Luft ist ziemlich trocken,
die Wolkenteile verdunsten.
© Copyright: Bernhard Mühr
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